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Moral & Ethik

(Essay von Cornelia Warnke)

 

Moralisch-Ethische Präsentation von in der Öffentlichkeit stehenden Menschen, die die Interessen des Staates — hier die des Volkes — vertreten

In wie weit können oder dürfen Richter, Staatsanwälte oder sonstige in der Öffentlichkeit stehenden Personen fehlbar sein?

Dürfen sie überhaupt fehlbar sein?

Wenn ja, in welchem Umfang?

Wenn nein, warum sollten sie eigentlich nicht fehlbar sein?
Mit dem Wissen versehen, dass es keine Unfehlbarkeit gibt, werden wir wohl auch damit leben müssen, dass dieser angesprochene Personenkreis ebenso fehlbar ist, wie der Rest der deutschen Bevölkerung.

Im Wesentlichen stellt sich hier jedoch eine ganz andere Frage, nämlich die Frage nach dem Ursprung und dem Umgang mit Fehlern.

Fehler, die beispielsweise von Richtern und Staatsanwälten begangen werden.

Denken wir doch einmal an die Opfer, die durch signifikante Fehler der Beamten nicht nur zu Tätern abgestempelt werden, sondern auch noch ihre Freiheit und in der Mehrzahl der Fälle alles, was sie besitzen und was ihnen lieb und teuer ist, verlieren.

Hinter jedem Fehlurteil steht zudem nicht nur der zu Unrecht verurteilte Mensch, sondern ganze Familien, Freundeskreise und last but not least, Berufs- und Geschäftsleben.

Alles wird auseinander gerissen und in ein soziales Vakuum gestoßen. Gerade hier liegt nun der Knackpunkt, bzw. der Hund begraben — unschuldige Menschen, die insgesamt dämonisiert und an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden.

Da öffentliche Menschen im Focus des Volkes stehen, erwartet man. von ihnen - zu Recht - Integrität und Ehrlichkeit!

Werden hier aber stattdessen Fehler (kleine und große) vertuscht und mit dem Mantel des Schweigens bedeckt, stimmt etwas nicht.

Beamte schützen sich - wie in alten Zeiten - innerhalb ihrer als elitär empfundenen Gemeinschaft gegenseitig und lassen in der Regel nicht zu, dass Anklagen gegen die Missetäter - die in diesem Fall verantwortungslosen Ankläger und Richter — erhoben werden können. Es wird vertuscht und manipuliert. Es gilt nach wie vor das bei allen sich über das Volk stellenden Berufsgruppen mit elitärem Anspruch bekannte Motto:

“Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus!“
“Das eigene Nest darf nicht beschmutzt werden!“

Meiner Meinung nach sollte man aber gerade in derartigen Fällen von juristischem Missbrauch besonders akribisch und mit beispielhafter Offenheit und Ehrlichkeit vorgehen.

Das Volk braucht Ideale und Vorbilder!

Nur an ihnen kann es seine eigenen moralischen und ethischen Werte ausrichten und Grenzen erkennen.
Ist also dieser spezielle Personenkreis nicht integer, kann vom Volk nicht erwartet werden, dass es eine sozusagen “bessere Moral“ besitzt!

Wie soll denn beispielsweise ein kleiner Gauner und Betrüger, ein so genannter “Eierdieb“ verstehen, warum seine relativ harmlose Tat völlig anders — nämlich härter - beurteilt wird, was sich ja meistens auch schon an Anfang der Verhandlung abzeichnet — bereits im Vorfeld werden hier ja Strafen angedroht, die in keiner vernünftigen Relation zur Tat stehen — als die Tat eines so genannten “Klassenersten“, deren Dimension den Rahmen des Vorstellbaren sprengt.

Nehmen wir nur einmal rein hypothetisch an, ein Politiker oder Top-Manager hat aus Habgier und Raffsucht den Staat - also uns alle als Staatsbürger — um etliche Milliarden Euro geschädigt.

Dieses Geld - eine Riesenmenge — steht nun dem Staat, der das Geld ja für die Allgemeininteressen benötigt, nun nicht mehr zur Verfügung.

Der Betrug ist im Grunde offensichtlich, aber er wird durch — von juristischen Betrügern bereits im Vorfeld erlassenen entsprechend spitzfindigen Gesetzen - was man dann zwar als moralisch-ethisch bedenklich und verwerflich ansieht - eine nur scheinbar nicht strafbare Handlung begangen haben.

Ein Musterbeispiel für Politikmissbrauch und Verbrechen ist der derzeitige Staatschef von Italien, Berlusconi!

Diese Personenkreise kommen also mit ihren unmoralischen und auch ungesetzlichen — per Definition - Machenschaften durch. Innerhalb ihrer Gemeinschaft verlieren sie möglicherweise etwas an Reputation, verbleiben jedoch in ihren lukrativen Ämtern, um auch weiterhin den Staat und damit das Volk abzocken zu können.

Die traurige Wahrheit sieht hinterher meist so aus, dass Gruppen, die ohne Lobby sind, dafür “bluten“ müssen.

Während man also den Sozialhilfeempfängern und Arbeitslosen einen Teil ihres ohnehin schon geringen Salärs wegkürzt, werden unter der Hand bereits neue Lex spezialis für multinationale Unternehmen ausgebrütet.

Sieht man sich nun noch einmal den Fall unseres Kleinkriminellen an, wird man feststellen, dass dieser mit der ganzen Härte des Gesetzes bestraft wird — vor allem dann, wenn er schon einmal auffällig war — und in den „Genuss“ kommt, für mehrere Jahre die Freuden eines Gefängnisses kennen zu lernen, während die eigentlichen Schwerverbrecher mit irgendeinem Politiker quietschvergnügt im Luxusrestaurant sitzen und sich an Kaviar und Champagner ergötzen.

Während also diese „Gutmenschen“ über die Dummen der Welt lachen, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, hier werde eindeutig mit zweierlei Mass gemessen!

Nimmt man das „Einbahnstrassendenken“ einer Vielzahl von Beamten, ihre durch den Tunnelblick eingeschränkte Sichtweise dazu, subsumiert dies zu fehlender oder zumindest mangelhafter Logikfähigkeit und einer Intelligenz, die weit unter den geforderten Ansprüchen liegt, hat man im Wesentlichen den Prototyp eines verbeamteten Juristen (diesen fehlt meist in erheblichem Masse die emotionale Intelligenz!) vor sich.

An dieser Stelle möchte ich jedoch in aller Deutlichkeit sagen, es sind Gott sei Dank nicht alle Beamte so. Vielmehr weist nur ein bestimmter Prozentsatz diese negativen Verhaltensmuster auf!

Eines ist jedoch sicher und auch unbestritten, die generelle Denkrichtung — wenn sie denn überhaupt denken — einer bestimmten, besonders konservativen Richterclique ist als äußerst fallibel und somit auch ihre kompromisslose Auslegung der durch blinde Objektivität “gewonnenen“ Beweise gegenüber ihren Opfern als kriminell (dabei wird in der Tat in vielen Fällen eine Menge kriminelle Energie eingesetzt, um aus Angeklagten Täter zu machen), moralisch verwerflich und diskriminierend einzustufen.

Wie schreibt Goethe, der im Jahre 178o Volljurist und wenig später sogar Minister wurde, sinngemäß:

“Es gibt kein Verbrechen, als dessen Täter ich mich nicht innerlich fühlen könnte…“

Kann ich mich also in einen Täter hineinversetzen, dann wird es mir eher gelingen, die eigentliche Motivation zu erkennen und ich kann entsprechend urteilen. Kann ich es aber nicht nur fühlen, sondern lebe das Verbrechen selbst aus, bin ich ein Verbrecher, ob nun mit oder ohne Talar, ob verurteilt oder erst gar nicht angeklagt !!!

Es sieht aus, als hätte Goethe von seinen juristischen Kollegen im Allgemeinen und von Beamten im Besonderen nicht viel gehalten.

Wie sonst erklärt sich ein ca. 1789 von ihm verfasster Brief, in dem er in etwa schreibt:

“Die Grossen dieser Welt hinterlassen Fussstapfen, die vom Wind der Geschichte verweht werden. Regiert wird diese Welt aber von den Dummen und Törichten!“

Ende des Zitats.

Der Schriftsteller und kritische Beobachter unserer Zeit, Günter Grass, beschreibt in seinem Buch „Tagebuch einer Schnecke“ sehr eindrucksvoll das Wesen eines Sozialdemokraten:

“Ich bin Sozialdemokrat, weil mir Sozialismus ohne Demokratie nichts gilt und weil eine unsoziale (asoziale) Demokratie keine Demokratie ist!“

Wie wahr!

Gleichzeitig wirft es auch ein Schlaglicht auf die ineinander verzahnten gesellschaftlichen Vorgänge. Nichts steht für sich allein und isoliert, alles fließt ineinander und ist miteinander verflochten.

GünterGrass schreibt an anderer Stelle, gemünzt auf die Bürokratie:

“Wie selten doch die Vernunft beim Verstand liegt; je größer die Intelligenz, um so verheerender kann ihre Dummheit ins Kraut schießen. Selten sind es die Törichten, oft die schlauen Bescheidwisser, die der Welt ihre Niederlagen heimzahlen möchten!“

Das beste Beispiel für diesen Aphorismus ist der derzeitige amerikanische Präsident George W. Bush !

Gehen wir gar bis in napoleonische Zeiten zurück, finden wir hier einen — auch in die heutige Zeit passenden — Ausspruch vom Marquis de Sade:

“Die Grossen und Mächtigen dieser Welt stellen sich außerhalb jeden von Menschen gemachten Gesetzes!“

Ideen — eigentlich sind Ideen von ihrer Begrifflichkeit her als durchaus positiv zu verstehen. Gibt es doch eine Reihe von Hirnforschern, die gerade die Fähigkeit des Menschen, Ideen zu produzieren, als die eigentliche Intelligenz ansehen.

In der Tat gäbe es wohl ohne Ideen keinen echten Fortschritt. Leider haben wir Menschen jedoch die Neigung, diese positiven Impulse ins Negative zu verkehren. Ein gutes Beispiel dafür wäre die Spaltung des Atoms. Eine positive Innovation, die dem Menschen ein nahezu unerschöpfliches Reservoir an Energie sichern wollte. Was ist daraus geworden? Eine die gesamte Menschheit bedrohende Superwaffe!

Wir haben es hier also mit so einer Art Kant‘schem “Kategorischen Imperativ“ zu tun.

Allerdings auf pervertierte Weise ins Negative verzerrt.
Nun ist aber trotz aller festgestellten Mängel bei Beamten und verbeamteten Juristen nicht gleich jeder diesem Personenkreis zugehörige Mensch unter die Rubrik:

„Psychopathischer und egomanischer Soziopath, sowie pathologischer Narzisst“

zu subsumieren !

Damit täten wir den vielen tatsächlichen Gutmenschen unter den Beamten ein großes Unrecht an.

Stimmen wir andererseits jedoch der Selektionstheorie Darwins unumschränkt zu, würde uns auffallen, dass sehr häufig — sogar statistisch belegbar (obwohl Statistiken mit einer gewissen Vorsicht zu genießen sind) - Beamte ein geradezu pathologisches Verhältnis zu pedantischer Ordnung, zu Unterwerfung und zu einer, fern jeder Realität stehenden Überhöhung ihrer eigenen Person haben.

Nicht umsonst haben der Marquis de Sade und ein gewisser Niccolo Macchiavelli einen sehr hohen Stellenwert gerade in diesen sich häufig selbst überschätzenden Kreisen.

Doch auch hier ist wieder Vorsicht angebracht.

Man sollte doch aufpassen, immer und in allen Situationen und Gegebenheiten explizite Differenzierungen vorzunehmen.

Das berühmte „Kind mit dem Bade ausschütten“ bringt uns hier nicht weiter, sondern stellt uns eher auf eine Stufe mit den soziopathischen Elementen der Schicht, die wir ja gerade nicht goutieren wollen.

Merke:

nicht jede kleine Schrulle ist gleich eine schwere psychische Störung, die in unserer Gesellschaft Schaden anrichten kann. Viele von diesen eher harmlosen neurotischen Störungen liessen sich sicher durch eine gezielte Gruppentherapie noch geradebiegen. ;-)

“Ideen künden Gewalt an; ihnen zu widerstehen ist möglich. Also muss Widerstand beginnen, bevor Ideen Gewalt bekommen.“

Worte, die man bei Günter Grass findet.

Es steckt zwar eine grosse Wahrheit in ihnen, jedoch muss auch das Positive an Ideen gesehen werden — denken wir doch zurück an den Kant‘schen “Kategorischen Imperativ".

Wie schon einmal erwähnt, sind Ideen durchaus als positiv anzusehen. Fortschritt statt Stagnation — alte Zöpfe werden abgeschnitten, der Mensch erneuert sich, vergrößert seinen Horizont.

Leider aber müssen wir feststellen, dass sich aus vielen guten Ideen eher kontraproduktive entwickeln und diese dann zwangsläufig zur Gewalt führen.

Dies zu bekämpfen muss unser Ziel sein, auch wenn es nicht immer einfach zu realisieren ist.

Wir können nun also relativ leicht erkennen, dass die uns interessierenden Personen sich in einem andauernden Spannungsfeld der unterschiedlichsten Ambivalenzen bewegen.

Unterwerfungstendenzen mischen sich hier mit „Grossmannssucht“, sich extrovertiert der Umwelt zeigen kontra introvertierter Unauffälligkeit. Ein immerwährender Spagat zwischen den Extremen.

Kommen wir aber noch einmal auf Darwin zurück:

Wären wir beispielsweise überzeugte Darwinisten, so müssten wir uns allen Ernstes die Frage stellen, ob nicht tatsächlich auch beim Menschen (analog zum Tier) durch gezieltes Zuchtverhalten

  • Beamter heiratet Beamtin!
  • Verschärfung dieser Selektionsmerkmale durch:
  • karrieregeil, ellbogenstark
  • ohne moralisch—ethische Skrupel

nicht eben gerade die Sorte Mensch (Auslese) bereits hervorgegangen ist, die auch in der Vergangenheit bereits bedenken- und gewissenlos Genoziden zugestimmt und durch ihre Handlungsweisen überhaupt erst ermöglicht hat.

Während diese Menschen also strengste Maßstäbe am Verhalten anderer Menschen anlegen, sehen sie sich selbst in einer unangreifbaren, den irdischen Gesetzen nicht unterworfenen Sonderstellung!

Die Buchstaben eines — von fehlbaren Menschen entworfenen — Gesetzes immer und zu jeder Zeit wortgetreu auszuüben, ohne auf die vielen aus dem Rahmen dieses Gesetzes fallenden Gegebenheiten einzugehen und auch noch stolz darauf sein — das zeichnet in der Tat den “typischen“ Beamten aus.

Schaut man sich dagegen bei diesen Ungeheuern in Menschengestalt im Privatbereich um, stellt man fest, sie sind dort eher farblos, zeigen. sich in der Mehrheit der Fälle als stille gute Nachbarn - während in den eigenen vier Wänden unter Ausschluss der Öffentlichkeit häufig die perversesten Anomalien ablaufen — mit einer eher unauffälligen Persönlichkeitsstruktur innerhalb der Familie bewegen sie sich meist an den äußeren Enden einer, das Persönlichkeitsprofil betreffenden Skala.

Auf der einen Seite eher devot, still und geradezu pathologisch und auf der entgegen gesetzten Seite der Skala eher herrschsüchtig, sadistisch und meist mit “schlagkräftigen, so genannten erzieherischen Argumenten nicht geizend.

Gehen wir doch einmal in unsere eigene geschichtliche Vergangenheit als deutsches Volk zurück:

Adolf Hitler, ein macht- und mordlüsternes Monstrum, konnte seine Untaten nur begehen, weil die Beamtenschaft seine Ideen umgesetzt und damit alle die gemachten Verbrechen an den Menschen erst ermöglicht hat.

Und doch — von seinen engsten Vertrauten und Freunden wurde er als durchaus liebenswürdiger und freundlicher Mensch wahrgenommen.

Dies sieht mir in der Tat nach Dr. Jekyll und Mr. Hyde aus!

Es wäre noch vieles zu sagen, doch will ich diesen Essay mit einem Gedicht von Therese Angeloff, die jahrelang im Schwabinger Brettl—Kabarett aufgetreten ist, beschließen:

Der Untertanengeist

Ich bin der Geist, der stets bejaht
die Mächtigen in jedem Staat
die können auf mich zählen

Ich bin der Geist, der stets bejaht
und streue meine Drachensaat
in alle kleinen Seelen
Ich bin der Geist, der nie verneint
und schon seit den Germanen
sitz ich in deutschen Hirnen fest
als Geist der Untertanen

Was immer man dir auch diktiert
nimm ohne Widerspruch es an!
Bleib eine deutsche Eiche
und ein deutscher Untertan
womöglich noch als Leiche!

(Therese Angeloff)

Dieser Essay möchte zum Nachdenken animieren.

-cornelia warnke- 12.6.05 21:31

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