Umwelt versus erneuerbare Energie

CDU/CSU streitet darüber, wer schuld an dem Chaos bei Bio-E10 ist. Der schwarze Peter
wird dabei hin- und hergeschoben. Niemand will schuld sein und es stellt sich deshalb bei diesen
"Experten" auch garnicht mehr die Frage, ob Biosprit überhaupt Sinn macht.

Fakt ist doch, dass berechtigte Sorge darüber besteht, dass durch die Monokulturen der Ackerboden
versandet und ausserdem weniger Lebensmittel zur Verfügung stehen, was den Nahrungsmittelpreis
explodieren lassen kann.

Die schwarz-gelbe Bundesregierung plant, bis zum Jahre 2020 25% des gesamten Kraftstoffbedarfs
durch Biosprit zu ersetzen. Dazu kommt, dass auch Kraftwerke durch erneuerbare Energie gespeist
werden sollen, die durch Ackerbau erzeugt werden.

Wissenschaftler warnen vor einem Kollaps bei der Nahrungsmittelproduktion und nicht wenige
Wirtschaftswissenschaftler warnen davor, dass sich bereits jetzt multinationale Unternehmen in
Drittländern grosse Ländereien sichern, die in diesen Ländern zu einer Hungersnot führen können.

Das Problem dabei ist, dass die Agrarflächen, die normalerweise der Herstellung von Lebensmitteln
dienen, extrem schrumpfen. Monokulturen töten nicht nur fruchtbaren Boden, sie können dazu führen,
dass Wasserknappheit entsteht und in diesem Zusammenhang wiederum die Megakonzerne am Durst der
Menschen verdienen werden.

Auf den kanarischen Inseln - speziell Teneriffa zum Beispiel - wurde jahrzehntelang Raubbau mit dem
in den Kavernen gelagerten Süsswasser betrieben zu Gunsten der dort ansässigen Hidalgos.

Inzwischen reicht das dort eingelagerte Wasser nicht mehr, die Bevölkerung mit Trinkwasser zu
versorgen. Schiffe bringen das Trinkwasser dorthin, wo es gekauft werden muss. Wer verdient wohl
daran? - Ich denke, diese Frage kann sich jeder einigermassen intelligente Mensch selbst beantworten.

LFPRI-Chef Joachim von Braun (International Food Policy Research Institute) erklärte auf
einer Konferenz in Peking, dass sich allein durch den Beschluss der Bundesregierung die Maispreise
um über 72 Prozent weltweit erhöhen würden!

Schauen wir uns an, wieviel Anteil der Mais in unserer Nahrungskette hat - auch in Verbindung mit
anderen Produkten - so kann man getrost die Nahrungsmittelpreise um die 72% insgesamt zukünftig
als erhöht ansehen.

Bereits Anfang des Jahres 2007 kam es eben wegen drastisch ehöhter Maispreise in Mexiko zu Engpässen
für die Menschen, die den Maispreis zur Herstellung ihrer Tortillas nicht mehr bezahlen konnten. Die
USA hatten den Mais aufgekauft und daraus Treibstoff hergestellt!

In den nächsten Jahren werden auch wir in Deutschland mit explodierenden Nahrungsmittelpreisen
rechnen müssen!

cornelia warnke 6.03.2011

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