Smart Rifle - der ultimative Tod

Jedermann wird zum Scharfschützen

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind immer für Überraschungen auf dem Waffensektor gut. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten und der höchsten Mordrate weltweit hat die Firma Tracking Point aus Pflugerville in Texas ein neues Gewehr entwickelt - die Smart Rifle. Eine gute Waffe, um damit bei einem der in den USA nicht unüblichen Amokläufen auch ja kein Opfer zu verfehlen.

Nicht nur zielsicher, die Waffe hat ein Equipment, mit dem man auch gleichzeitig kurze Videos von der Jagd und auch Standfotos machen kann. Die Firma bietet an, die Videos oder Bilder mit dem entsprechenden Interface über ein integriertes Modem bei Facebook, Twitter und YouTube zu veröffentlichen. Na ja, mit den Videos, das wird wohl noch ein Weilchen dauern bei bis zu 27.000 Dollar pro Waffe. Was viel wichtiger und auch beängstigender ist: selbst Schütze Arsch kann mit dem Teil nicht mehr daneben schiessen. Bislang war die Schussstatistik in der US-Army bei mindestens dreihundert Patronen pro getötetem Gegner. Es gab da mal einen Artikel in einer englischsprachigen Zeitschrift drüber. Es hiess, die amerikanischen Soldaten würden das Feuer eröffnen und den Abzug erst wieder loslassen, wenn das ganze Magazin leer geschossen ist. Man zog sogar in Erwägung, die Schussfolge auf drei Schuss zu begrenzen. Dann musste der Schütze den Abzug erneut drücken. Ob das in die Realität umgesetzt wurde, weiss ich nicht. Ich glaube, es gibt bei der Bundeswehr Feuerbegrenzer.

Wer mit solchen Hightechwaffen gegen Bauern und revoltierende Zivilisten zu Felde zieht, wird meines Erachtens zum Mörder. Da schiesst man dann mit Kanonen auf Spatzen. Wir haben es in Vietnam gesehen und auch in Afghanistan. Jedoch konnten sich die unterbewaffneten Widerstandskämpfer nicht nur halten, sondern errangen sogar einen psychologischen Sieg. Das schlimme daran ist ja, dass hier weder Amerika noch ein anderes Land verteidigt wird, sondern einfach missliebige Staaten überfallen und die Infrastruktur zerstört wird, wobei die vielen ermordeten Zivilisten lediglich als Kollateralschaden abgetan werden. Schaut man dann hinter die Kulissen, stellt sich heraus, es geht um ganz normale geschäftliche und wirtschaftliche Interessen und natürlich um Ressourcensicherung.

Zurück zur Smart Rifle - Was kann sie?

Es gibt sie in verschiedenen Kalibern von Kal. .223 Remington bis Kal. .308 Winchester

 

Long-range shots have historically been challenging for big-game hunters. Thats because shot accuracy is diminished by multiple variables: wind speed and direction, curvature of the earth, recoil, and human error caused by range miscalculation and jitter.

For the same reasons, speed and first-shot accuracy have also been difficult for hunters attempting consecutive shots at multiple unknown distances.

 

Ein Scharfschütze der Army hat immer einen Beobachter dabei, der Windrichtung, Windstärke und Entfernung ansagt. Gleichzeitig wird auch die Erdrotation mit einberechnet, damit der Schuss im Ziel sitzt. Dies macht nun das Gewehr selbst. Damit entfällt auf militärischem Gebiet der Beobachter. Der Soldat, der dieses Gewehr bedient, ist Sniper und Beobachter in Einem. Ein Jäger - für die Jagd wurde ja das Gewehr ursprünglich entwickelt - braucht also kein guter Schütze zu sein, um das Wild zu treffen.

 

Precision Guided Firearms feature smart device applications for sharing real-time shot video and photos with others. This allows for:

Hunters to cooperate with other hunters
Guides to mentor clients
Fathers to teach sons the pleasures of shooting or hunting

The ShotView App streams real-time video from the Heads Up Display in the Networked Tracking Scope to your smart phone or tablet.

 

Das Zielsystem ist präzise und nachführend. Wenn es einmal erfasst wurde, muss der Schütze nur noch auf einen roten Punkt achten, der im Zielbereich des Zielfernrohrs erscheint. Dann abdrücken und erledigt. Sollte der Jäger eine schlechte Schussposition haben und in der Nähe ein anderer Jäger sich in einer günstigeren Schussposition befinden mit dem gleichen Gewehrtyp, dann überträgt das System die Daten automatisch an das zweite Gewehr und dieser Jäger kann von seiner Position aus das Wild mit einem Schuss erlegen.

Naturgemäss erregte dieses neue Wundergewehr die Neugier und das Interesse der amerikanischen Militärs.Was lag also näher, als diese Waffe militärisch zu testen. Sollte das Gewehr von der US-Army übernommen werden, dann kann sich die texanische Firma freuen. Denn der Verkauf an das Militär wird die Firma reich machen und ihnen mit Sicherheit Nachfolgeaufträge bescheren. So macht man eben lukrative Geschäfte mit dem Tod. Gleichzeitig hat die Army ein Gewehr, mit dem selbst Waffenneulinge ins Ziel treffen.

Moralische Aspekte einer Tötungswaffe, wie der Smart Rifle werden sicher weder die Firma Tracking Point, noch das Militär interessieren. Eine neue Generation Waffen mit einer Effizienz beim Töten, die Gänsehaut verursacht und Unbehagen, ist geboren.

© cornelia warnke 11.02.2014

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