Gehirn versus Computer

Wir verlassen uns mehr und mehr auf Computer und delegieren auch viele Aufgaben, die wir früher im Kopf gelöst haben, auf den Computer. Das ist für meine Empfindung eine fatale Entwicklung. Immer wieder muss ich feststellen, dass viele junge Menschen nicht mal mehr das kleine Einmaleins im Kopf beherrschen. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass Eltern und Lehrer nicht die richtigen Weichen stellen. Ein junges Mädchen, die ich fragte, warum sie sich nicht mehr Mühe gäbe, Rechnen auf dem Papier und im Kopf zu lernen, sagte mir daraufhin, sie wisse nicht, warum sie Rechnen lernen müsse, denn schliesslich wolle sie Sängerin werden und da müsse man nicht rechnen können (!!!)

Ich versuchte ihr klar zu machen, dass zum Beispiel Kopfrechnen ganz allgemein auch ihr Logikdenken schärfen würde und sich ebenfalls positiv auf ihre Kreativität auswirken würde. Sie sah mich an, als hätte ich einen schlechten Witz gemacht. Kreativität durch Kopfrechnen? Ich ersparte mir dann einen Ausflug in unser Gehirn und dessen Funktionsweise. Neuronen, Synapsen, Botenstoffe - all das hätte sie sicher überfordert. Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass dieses Mädchen keineswegs dumm ist. Man hat ihr nur nicht den rechten Weg gewiesen.

Ich habe mal eine uralte Aufgabe ausgegraben, die recht simpel ist. Menschen, die sich des öfteren mit ähnlichen Aufgaben beschäftigen, werden sie wahrscheinlich in einem Zeitrahmen < 30 Sekunden im Kopf lösen. Wer zur Lösung dieser Aufgabe > 5 Minuten braucht, muss deshalb nicht verzweifeln. Fakt ist schliesslich, dass unser Gehirn auch "einrostet", wenn wir es nicht laufend stimulieren. Es muss auch niemand darüber posten, wie er/sie abgeschnitten hat. Das soll lediglich eine persönliche Angelegenheit jeder einzelnen Person sein und bleiben.


Der Weinkauf

Vater Richard drückt seinem Sohn Peter zwei leere Weinkrüge in die Hand, gibt ihm Geld und trägt ihm auf, im Dorf Wein zu kaufen. Der eine Krug hat ein Fassungsvermögen von fünf Litern, während der zweite Krug nur drei Liter fasst.

Der Sohn macht sich mit den leeren Krügen auf den Weg ins Dorf. Auf halbem Weg kommt ihm sein Freund Micha entgegen, der einen gefüllten Weinkrug trägt. Die Beiden begrüßen sich und Micha sagt mit einem Blick auf Peters zwei leere Krüge: "Falls du im Dorf Wein kaufen willst, kannst du vergessen, denn ich habe den letzten Wein bekommen."

Peter ist ratlos: "Was mache ich denn jetzt?"

Sein Freund Micha klopft ihm tröstend auf die Schulter und bietet Peter an, mit ihm den Wein gleichmäßig zu teilen. In seinem gefüllten Krug befinden sich exakt acht Liter Wein, wovon er Peter vier Liter abgeben würde.

Wie muss der Wein auf die Krüge verteilt werden, dass Beide zum Schluss je vier Liter Wein in ihren Krügen haben?


Bitte nur im Kopf rechnen und nicht schummeln! ;) - googeln könnt ihr später immer noch!

© cornelia warnke 1.01.2014

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