Wollen wir nun einen Paradigmenwechsel in unserer Gesellschaft oder nicht?

Talk-Shows im Fernsehen lassen oft daran zweifeln. Inwieweit steuern die Medien unsere Meinung?

Man redet immer so viel darüber, wie teuer alles wird und wie viele Windkraftanlagen gebaut werden müssten, um ein Atomkraftwerk zu ersetzen. M.E. Geht diese Diskussion in die völlig falsche Richtung! Wir alle wissen, dass die AKW abgeschaltet werden müssen und dass – in absehbarer Zeit – die Kraftwerke stillgelegt werden müssen, die mit fossilen Brennstoffen (Kohle, ect) arbeiten.

Wir müssen also nicht diskutieren, was wo in welcher Stückzahl gebaut wird, sondern wie der Strom zum Endverbraucher kommt. Zumal es sich hier nicht ausschliesslich um Windanlagen, sondern um einen wirtschaftlich sinnvollen Mix aus erneuerbarer Energie handelt

Immer wieder lese ich im Internet, dass die Überlandleitungen das ganze Land verschandeln würden, weil es doch dann nur dezentralen Strom gäbe und überall neue Masten gestellt werden müssten.

“Stromleitungen“
Konventionelle oberirdische Hochspannungsleitungen benötigen viel Fläche und sie sind uneffizient;
Foto: Udo Schuldt; Lizenz: CC BY-NC-SA 3.0

Bereits hier liegt ja ein Trugschluss vor!

Überlandleitungen sind nach heutigem Stand der Technik längst veraltet und ineffizient...

Unsere Chance liegt darin, die bisherige Transporttechnik – Überland mit 380 KV Drehstrom– durch Erdkabel 380 KV Gleichstrom – zu ersetzen.

Alle wissenschaftlichen Berechnungen gehen davon aus, dass Erdkabel mit Gleichstrom nicht nur wirtschaftlicher – weil weniger störanfällig und zudem billiger, weil der Querschnitt der Leitungen sich um etwa 50% verringert – sind, sondern auch noch einen Zuwachs an Strom (gesamt etwa 16%) bringen, der daraus resultiert, dass Überlandleitungen diese Energiemenge bei ihrem luftigen Transport verlieren. Zudem kann Wechselstrom nur maximal 100 km ohne nennenswerte Verluste in Überland-Drehstromleitungen transportiert werden. Siehe dazu mein Artikel:
Zum Artikel

Was bedeutet das für uns?

Überlandleitungen dürfen nicht mehr repariert – es müssen dort sofort Erdkabel verlegt werden. Das würde sukzessive vor sich gehen und man hätte nicht das Schreckgespenst einer scheinbar unbezahlbaren Umstellung vor Augen.

Paradigmenwechsel heisst aber auch konsequent sein. JA zu erneuerbarer Energie und NEIN zu Atomstrom. Selbst die dümmsten Menschen – und leider gibt es viele selten dumme Exemplare unter den Atomlobbyisten – müssten doch am Beispiel Fukushima erkennen, wie gefährlich und unkontrollierbar die Atomtechnik für uns Menschen ist.

Fast jeden Tag hören wir Horrormeldungen von TEPCO – mal ist es wieder die Kühlung, die in irgendeinem der Reaktoren streikt, mal ist es die Angst vor dem Taifun, der sich ankündigt und das Zeug hat, mit all seiner Wucht halb Japan zu verstrahlen.

Wer sagt uns eigentlich, dass der versprühte Kunstharz nicht eine unvorhergesehene Symbiose mit den Uran-, Plutonium- und sonstigen umherschwirrenden Teilchen eingeht. Was, wenn uns – ähnlich wie bei der Erdölkatastrophe im Golf von Mexiko – eine ähnlich katastrophale Entwicklung ereilt, verursacht durch das Versprühen der Chemikalie, die nun Delphinbabys und anderes Meeresgetier in grossen Massen tötet...

Unsere Wissenschaftler haben auf viele Fragen keine Antworten, aber Politiker verstehen es, Probleme klein zu reden. Natürlich gibt es unter den vielen seriösen Wissenschaftlern auch diejenigen, die für Geld und Ruhm alles machen – selbst wenn sie dabei die Welt zerstören, die uns allen gehört.

Wieviel Tschernobyl (Russland), Fukushima (Japan), Chalk River (Kanada), Idaho Falls (USA), Kyschtym (Russland), Windscale bzw. Sellafield (Großbritannien), Los Alamos, New Mexico (USA), Simi Valley (USA), Knoxville (USA), Lucens (Schweiz) und noch viele viele andere Unfälle schwerster und mittlerer Art, wobei es bei den meisten Unfällen zu einer Kernschmelze kam, vertägt unser Planet eigentlich?

Ich meine damit, wieviel ist genug, die Menschheit auszurotten?

cornelia warnke 1.06.2011

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