Koch-Mehrin eine Betrügerin?
Vorzeigepolitikerin der FDP in Bedrängnis

Es gibt keinen Zweifel mehr; Koch-Mehrin hat plagiiert und zwar in erheblichem Ausmass.

Die Internet-Plattform „VroniPlag Wiki“ hat auf jeder vierten Seite der insgesamt 201 Seiten starken Dissertation Plagiate gefunden. Das ist ein Viertel der gesamten Dissertation, die nicht aus eigenem Gedankengut stammt!

Am 19 April 2011 veröffentlichte „VroniPlag Wiki“ einen Bericht, der 60 Seiten umfasste. Darin erheben die Plagiatsjäger schwere Vorwürfe gegen Koch-Mehrin.

Gleichzeitig stellen sie die Frage, ob hier nicht auch Steuergelder verschwendet wurden, da Koch-Mehrin ein Stipendium von der „Friedrich-Naumann-Stiftung“ erhalten hatte. Diese Stiftung steht der FDP sehr nahe. Ähnlich wie bei Guttenberg soll es sich hier um Gelder des Ministeriums für Bildung, Forschung und Technologie gehandelt haben, wobei Guttenberg den „Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages“ für seine Doktorarbeit in Anspruch genommen hatte.

Ähnlich wie bei Guttenberg befindet sich Koch-Mehrin in einer hohen politischen Funktion; seit 2009 ist sie Vizepräsidentin des „Europäischen Parlaments“.

Zu der Plagiatsaffäre herrscht laut RP/RPO Heidelberg eisiges Schweigen. Ein FDP´ler soll gesagt haben; „Das ist saupeinlich.“

Eine leicht bananenrepublik-mässige Note erhält das Ganze durch die Aussage der Staatsanwaltschaft Heidelberg, die den Fall nicht weiter verfolgen wird, da dieser Betrug bereits verjährt sei.

Koch-Mehrin hat bisher zu den Vorwürfen geschwiegen. Scheinbar wartet sie ab und hofft vielleicht darauf, das Ganze aussitzen zu können. Allerdings muss ihr klar sein, dass ihre Karriere sehr wohl beendet sein dürfte, wenn die Universität Heidelberg, die diesen Fall jetzt akribisch prüft, zum gleichen Ergebnis wie „VroniPlag Wiki“ kommt. Dann verliert sie nicht nur ihren Doktortitel...

Das Plagiieren und Klauen von fremdem Gedankengut scheint bei Doktoranden Standard zu sein, wenn man der kürzlich erschienenen Studie des „Instituts für Forschungsinformation und Qualitätssicherung“ glauben darf. Danach waren in jüngster Zeit etwa 40 Prozent aller Hochschullehrer mit Plagiaten, Ideenklau und anderen Verstössen bei der Nutzung wissenschaftlicher Texte konfrontiert.

Wesentlich höher ist der Anteil der Forscher, die sich als Mitautoren benennen lassen, obwohl sie keinerlei Anteil an wissenschaftlichen Studien hatten. Natürlich erweckt das dann bei anderen den Eindruck, es hier mit kompetenten Personen zu tun zu haben, obwohl das garnicht stimmt.

Die Studie wurde übrigens bundesweit angelegt, wobei mehr als 3000 Professoren befragt wurden.

Warten wir also erst einmal ab, was die Uni sagt und wie sie sich Koch-Mehrin gegenüber verhalten wird.

Das letzte Wort ist übrigens auch noch nicht im Fall „Dr.“ Sass (Tochter Edmund Stoibers) gesprochen worden. „VroniPlag Wiki“ hat in ihrer Dissertation immerhin 53 Prozent als Plagiate identifiziert.

cornelia warnke 27.04.2011

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