Studio Friedman - Höhn (Bündnis90/Die Grünen) versus Spahn (CDU)

Heute Abend habe ich auf N24 Friedman gesehen. Spahn (CDU) versuchte dabei die Position der Regierung zu erklären. Bärbel Höhn (Bündnis90/Die Grünen) hatte Mühe, sich verbal gegen Spahn durchzusetzen, da dieser in Folge und scheinbar ohne Luft zu holen, viel geistigen Dünnschiss von sich gab. Sobald Friedman oder Höhn zu reden anfingen, fiel er ihnen ins Wort und plapperte ähnlich einer kaputten Schallplatte immer den gleichen Schmunzus.

Interessant dabei war übrigens seine Argumentation in Bezug auf Verteuerung von Strom.

"Der kleine Mann muss doch am Monatsende sehen, ob er noch so viel übrig hat, dass er den Strom bezahlen kann. Wenn er bereit ist, das Risiko zu tragen, dann müssen wir eben damit leben."

Das ist Schwachsinn pur!

Ich gehe doch keine Risiken ein, die eventuell ein ganzes Volk ins Unglück stürzt, nur weil der "kleine Mann" den teuren Strom nicht bezahlen kann. Im Klartext heisst das eigentlich nur: Es wird schon gutgehen - ging es ja bisher immer in Deutschland. So etwas wie in Tschernobyl und Japan kann uns nicht passieren!

Von wegen!

Da wir von einem immensen Restrisiko sprechen, könnte rein thoretisch schon morgen ein AKW ausser Kontrolle geraten. Was wird dann ein Herr Spahn sagen, wenn es auch bei uns Bilder wie in Japan geben wird?

Ach ja, ich weiss schon: "Tut mir leid, aber damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, nicht rechnen können!"

Ob das die Toten wieder lebendig macht?

Spahn wirft den Grünen vor, gegen alles zu sein - gegen Kohlekraftwerke (bin ich auch!) gegen Überlandfreileitungen (bin ich auch! - siehe meinen Beitrag dazu vom 17.03.2011) und sonstige nicht näher spezifizierte Dinge.

Den Einwurf von Spahn, Deutschland sei dann das einzige Land, welches die Atomkraft abschaffe - es gäbe ja um uns herum viele AKW, die ebenso gefährlich seien, wobei unsere Nachbarländer nichts gegen die Atomkaft hätten, konterte Frau Höhn richtigerweise mit dem Argument, dass wir dann eben die ersten seien und eine Art Vorreiterrolle spielen müssten, weil sich sonst nie etwas ändern würde. Bravo Frau Höhn!

Kohlekraftwerke sind grosse Umweltverschmutzer(!) mit einer relativ geringen Effizienz. Überlandleitungen sind ebenfalls uneffizient und anfällig. Ausserdem verschandeln sie die Landschaft, nehmen viel Raum ein und haben eine starke magnetische Strahlung, was daran liegt, dass hier Drehstrom transportiert wird.

Gerade jetzt, wo wir über ein neues Stromnetz reden, würde es sich anbieten, neue Leitungen unter der Erde zu verlegen (Kosten siehe besagter Beitrag vom 17.03.). Dabei kann dann gleich das Netz von Dreh- auf Gleichstrom umgestellt werden. Wie gesagt, dies ist machbar und kostet die Netzbetreiber nicht viel mehr, als wenn sie weiter mit Drehstrom-Überlandleitungen rummurksen. Als Bonbon käme noch hinzu, dass dem Verbraucher durch die neuen Leitungen 14 - 16% mehr Strom (Verlust bei Überland-Drehstromleitungen) zur Verfügung stünden.

Da es sich hier um keine - alles überschattenden - Riesenmasten handelt, gäbe es mit Sicherheit auch eine grosse Akzeptanz in der Bevölkerung, wenn man denen das richtig (!) erklärt. Wahlkampfparolen und sonstiges Parteigelaber haben da nichts verloren.

Als Resümee kann ich sagen, der Herr Spahn ist ein Politiker, der versucht, andere mundtot zu reden, ohne wirklich zwingend logische Argumentation. Selbst ein Friedman, der sehr eloquent ist, hatte Mühe, gegen den Blahblah-Schwall anzugehen. Totschlagagumente, wie sie ein Spahn benutzt, werden interessanterweise generell bei der CDU/CSU eingesetzt, um beim unbedarften Zuhörer den Eindruck von Kompetenz zu erwecken.

cornelia warnke 25.03.2011

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